Mittwoch, 13. Januar 2016

Auftragsbeschaffung. Eine Herausforderung, nicht nur für Mediatoren.

Das erste was durch einen Konflikt zerstört wird, ist meist das Vertrauen. Bekannte und verlässliche Strukturen und Handlungsmuster gehen verloren. Jedem Handeln, dass im Kontext des Konfliktes steht, wird misstraut, vorsorglich. Die Motivation des eigenen Handelns orientiert sich am Schutz der eigenen Bedürfnisse. Das führt zu Störungen und nicht selten zum Abbruch der Kommunikation mit den Anderen. 

Dabei ist in den meisten Fällen die Bereitschaft, den Konflikt in einer kooperativen Form der Auseinandersetzung mit dem Anderen zu lösen, eher nicht gegeben. Das primäre Handlungsprinzip ist Flucht. Weg von dem Konflikt. „Weg von“ heißt aber auch: „hin zu“. Hin zu …? Wohin?

Hin zu einem inneren „konfliktfreien“ Zustand. Hin zu Struktur, zu Handlungs-fähigkeit. Hin zu einem vertrauten Zustand. Zu einem Zustand, bei dem die, durch den Streit gestörten oder verletzten Bedürfnisse wieder erfüllt sind. Am besten (zunächst) ohne den Anderen.

Dann erst entsteht erfahrungsgemäß auch wieder die Bereitschaft, sich mit der Störung, dem Konflikt und der anderen Partei zu befassen, vielleicht sogar zu verständigen. 

Der Schlüssel für einen möglichen Auftrag, die Parteien bei der Lösung ihres gemeinsamen Konfliktes zu unterstützen liegt also zum einen: 
  • im Zugang zu den Parteien, während diese nur unzureichend oder gar nicht miteinander kommunizieren - und zum anderen
  • in der Fähigkeit, den „inneren“ Konflikt der jeweiligen Partei mit ihrer eigenen Situation zu erkennen und zu lösen.
Das heißt, jedes Angebot, dass ich den Parteien zu früh unterbreite, sie bei der Lösung ihres Konfliktes zu unterstützen, ruft Widerstand hervor und wird auf Ablehnung stoßen. 

Dem gegenüber wird ein Angebot, die Partei bei der Lösung ihres „inneren Konfliktes“ zu unterstützen meist ohne Zögern angenommen. Im Ergebnis dieser "Mediation vor der Mediation" entsteht eine Situation, aus der heraus die Parteien das dann folgende Angebot für eine Mediation nicht nur verstehen, sondern oft genug einfordern.

Für die Mediatoren, die sich unsicher sind, wie sie diese „inneren Konflikte“ ihrer zukünftigen Medianten lösen und wie sie den Übergang zu dem, den Streit auslösenden Konflikt gestalten können, bieten wir ein intensives Praxistraining.

Wenn Sie Termine und Konditionen abstimmen wollen, schicken Sie mir bitte eine kurze Mail mit Ihren Kontaktdaten, Ich rufe Sie zurück. Oder rufen Sie einfach an (036481 84485). Ich unterstütze Sie auch gern im Rahmen Ihrer Weiterbildungs- und Übungsgruppen. 

Ich freue mich auf Sie.

PS: Teilnehmer-Stimmen für dieses Training finden Sie hier.